Die auch als Hundemalaria bekannte Babesiose ist eine Infektionskrankheit, mit der Zecken Hunde infizieren können. Bei den für die Erkrankung verantwortlichen Erregern handelt es sich um Parasiten, die die roten Blutkörperchen zerstören.
Wie sich Babesiose bei Hunden bemerkbar macht und welche Folgen die Infektion haben kann, erfahren Sie in diesem Artikel. Außerdem geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Ihren Vierbeiner ohne den Einsatz von chemischen Wirkstoffen vor Zecken schützen können.
Babesiose ist eine Infektionskrankheit, die durch sogenannte Babesien ausgelöst wird. Babesien sind einzellige Parasiten, die die roten Blutkörperchen zerstören. Dadurch kann es bei infizierten Wirtstieren zu einer Anämie (Blutarmut) kommen. Babesiose wird häufig auch als Hundemalaria bezeichnet.
Während die ersten beiden Unterarten in Europa verbreitet sind, kommt die Dritte lediglich in Afrika vor. Aktuell ist es somit nahezu ausgeschlossen, dass sich ein europäischer Hund mit diese Babesien-Unterart infiziert.
Die Unterart Babesia gibsoni ist vor allem in den USA sowie in Asien verbreitet. Sie ist mittlerweile aber auch bereits in Europa aufgetreten. Babesia vulpes ist eigentlich auf Füchse spezialisiert. Diese Babesienart kommt neben Nordamerika auch in den Pyrenäen vor.
Lange war Babesiose in nördlicher gelegenen Ländern wie Deutschland lediglich ein importiertes Problem, das Hunde von Urlaubsreisen in südlichen Ländern mitbrachten.
Unter anderem aufgrund der steigenden Temperaturen hat sich Hundemalaria mittlerweile allerdings auch bei uns zunehmend ausgebreitet.
Davon abgesehen kann es auch immer wieder vorkommen, dass von Tierschutzorganisationen aus südlichen Ländern vermittelte Hunde mit Babesiose infiziert sind.
Die für das Erkranken an Hundemalaria verantwortlichen Babesien werden durch Zeckenbisse auf Hunde übertragen. Je nach Babesien-Unterart sind in Europa entweder die Auwaldzecke oder die Braune Hundezecke dafür verantwortlich.
Das Infektionsrisiko ist dementsprechend in den wärmeren Monaten des Jahres überall dort besonders hoch, wo die genannten Zeckenarten häufig auftreten.
Die Auwaldzecke als Überträger von Babesia canis canis ist praktisch überall in Mitteleuropa verbreitet. Die Braune Hundezecke, die Babesia canis vogeli übertragen kann, stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum. Dieser ist auch heute noch ihr Hauptverbreitungsgebiet. Allerdings treten Braune Hundezecken in den letzten Jahren zunehmend auch in Mitteleuropa auf.
Bevor es nach dem Biss der Zecke zu einer Übertragung der Babesien kommt, dauert es zwischen 12 und 72 Stunden. Falls der Blutsauger seine Mahlzeit zwischendurch abbricht und auf einen anderen Hund wechselt, ist es gelegentlich auch möglich, dass die Infektion bei diesem dann weniger Zeit in Anspruch nimmt.
Theoretisch ist auch eine Übertragung von einem Hund auf einen anderen möglich. Das wäre denkbar, wenn es zu einem direkten Kontakt des Blutes beider Tiere, wie zum Beispiel bei einer Beißerei, kommt.
Dieser Infektionsweg spielt in der Praxis im Vergleich zur Übertragung durch Zecken aber nur eine untergeordnete Rolle.
Die Symptome, die die Babesiose beim Hund verursacht, hängen in erster Linie von der genauen Babesienart, mit der sich der Vierbeiner infiziert hat, ab. Unabhängig davon greifen die Parasiten immer die roten Blutkörperchen an.
Das führt zu einer Anämie (Blutarmut), die zwangsläufig auch eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Organismus zur Folge hat. Dadurch kann es auf Dauer zum Teil zu ernsten Organschäden kommen.
Die Inkubationszeit beträgt zwischen fünf Tagen und drei Wochen.
Im weiteren Krankheitsverlauf färben sich die aufgrund der Blutarmut zunächst blassen Schleimhäute oftmals gelb. Das liegt daran, dass beim Abbau des Hämoglobins aus den durch die Babesien zerstörten Erythrozyten das gelbe Abbauprodukt Bilirubin entsteht.
Ein Nierenversagen kann sich bei Hunden mit Babesiose durch ausbleibenden oder übermäßig starken Urinabsatz äußern. Davon abgesehen ist es in diesem Fall auch möglich, dass der Urin des Tieres durch das darin befindliche Hämoglobin eine rötliche oder bräunliche Färbung aufweist.
Ein Lungenödem führt bei Hunden zu Husten und Atemproblemen. Zudem kann in diesem Fall manchmal auch Nasenbluten auftreten.
Babesiose kann bei Hunden auch chronisch verlaufen. Bei betroffenen Tieren kann es sein, dass lediglich veränderte Blutwerte auf die Infektion hindeuten. Es ist aber auch möglich, dass die Vierbeiner in diesem Fall an Schwäche leiden, deutlich abnehmen und immer wieder Fieber bekommen.
Wenn Sie bei Ihrem Hund Symptome für eine mögliche Infektion mit Hundemalaria feststellen, ist ein zeitnaher Tierarztbesuch selbstverständlich dringend zu empfehlen. Im Rahmen der Diagnostik können unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen. Neben einem Antikörpernachweis zählen dazu auch mikroskopische Untersuchungen sowie PCR-Tests.
Die zuverlässige Diagnose einer Erkrankung an Babesiose ist bei Hunden normalerweise einige Tage, nachdem sich das Tier infiziert hat, möglich. Je nach eingesetzter Untersuchungsmethode und Ausstattung der Tierarztpraxis kann es sein, dass die Proben des vierbeinigen Patienten nicht vor Ort untersucht werden können, sondern in ein Labor geschickt werden müssen.
Für die Behandlung einer Infektion mit Hundemalaria stehen dem Veterinär verschiedene Medikamente zur Verfügung. Wie gut diese anschlagen, ist unter anderem vom Zeitpunkt des Behandlungsbeginns sowie dem Krankheitsfortschritt abhängig.
Wurden in Folge der Babesiose schon sehr viele Erythrozyten zerstört, kann es sein, dass neben der medikamentösen Behandlung auch Bluttransfusionen notwendig sind, um der bestehenden Blutarmut des Hundes entgegenzuwirken.
Ist es aufgrund einer bereits weit fortgeschrittenen Erkrankung zu Organschäden gekommen, müssen diese natürlich ebenfalls auf geeignete Weise behandelt werden.
Wie gut Hunde eine Infektion mit Babesiose überstehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem spielen in diesem Zusammenhang die Babesienart sowie der Krankheitsfortschritt eine Rolle. Darüber hinaus kommt es nicht zuletzt auch auf den Allgemeinzustand des Hundes an.
Gesunde Tiere mit einem funktionierenden Immunsystem stecken die Infektion tendenziell besser weg als Tiere, die zum Beispiel aufgrund ihres Alters oder einer Vorerkrankung bereits geschwächt sind.
Bedenken Sie, dass eine unbehandelte Babesiose bei Hunden in sehr vielen Fällen tödlich verläuft und wenden Sie sich daher unbedingt an einen Tierarzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Vierbeiner eventuell erkrankt sein könnte.
Es besteht die Möglichkeit, Hunde gegen Babesiose zu impfen. Die Impfung bietet zwar keinen vollständigen Schutz vor einer Infektion. Sie kann aber mindest dazu beitragen, einen schweren Krankheitsverlauf zu verhindern. Je nach Region und der dortigen Verbreitung von Zecken kann die Impfung für Ihren Hund unter Umständen sinnvoll sein. Sprechen Sie am besten mit einem Tierarzt über den individuellen Nutzen für Ihren Vierbeiner.
Hundemalaria ist nicht die einzige Krankheit, die von Zecken übertragen werden kann. Darüber hinaus können die blutsaugenden Parasiten Ihren Hund beispielsweise auch mit Borreliose, Anaplasmose, Ehrlichiose und FSME infizieren. Ein guter Zeckenschutz ist somit nicht nur im Hinblick auf die Minimierung des Risikos für ein Erkranken an Babesiose sehr wichtig.
Die Auswahl an unterschiedlichen Zeckenschutzmitteln für Hunde ist groß. Sie haben unter anderem die Wahl zwischen Spot-ons und Sprays. Leider sind viele gängige Präparate nicht ohne Risiko, da sie chemische Wirkstoffe enthalten. Diese können nicht nur Zecken abtöten. Sie stellen darüber hinaus auch eine nicht zu unterschätzende Belastung für den Organismus Ihres Hundes dar.
Aus diesem Grund empfehlen wir Ihnen, nach Möglichkeit natürlichen Lösungen für die Zeckenprophylaxe, wie zum Beispiel Bellfor ZEComplete Spray, den Vorzug zu geben. ZEComplete Spray von Bellfor enthält Insektenfett sowie verschiedene Öle mit einem hohen Gehalt an Laurinsäure.
Laurinsäure hat eine abschreckende Wirkung auf Zecken, sodass Sie mit ZEComplete Spray das Risiko für einen Zeckenbefall bei Ihrem Hund ganz ohne Chemie deutlich senken können.
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Die für die Babesiose bei Hunden verantwortlichen Babesienarten sind für Menschen nach aktuellem Stand der Wissenschaft harmlos. Eine Ansteckung beim Hund ist somit nicht möglich.
Allerdings können Zecken natürlich auch Menschen mit diversen Krankheitserregern, zu denen unter anderem auch bestimmte Babesienarten zählen, infizieren. Achten Sie beim Gassigehen daher nicht nur bei Ihrem Vierbeiner, sondern auch bei sich selbst auf einen adäquaten Schutz vor den lästigen Parasiten.
Wie Sie sehen, ist Babesiose für Hunde eine ernste Sache. Sie sollten auftretende Symptome daher unbedingt ernstnehmen, sodass Ihr Vierbeiner bei Bedarf frühzeitig behandelt werden kann. Denn auch wenn Hundemalaria im Vergleich zu Borreliose bei uns noch relativ selten ist, kann ein frühzeitiger Behandlungsbeginn entscheidend dazu beitragen, dass die vierbeinigen Patienten die parasitäre Infektionskrankheit gut überstehen.
Unabhängig davon ist eine gute Zeckenprophylaxe in den wärmeren Monaten des Jahres unerlässlich, um Ihren Hund vor Zeckenbissen und dem damit verbundenen Risiko für eine Infektion mit Krankheiten zu schützen.