Hunde können natürlich nicht mit Worten kommunizieren. Dennoch haben uns die Vierbeiner einiges zu sagen. Wir müssen nur lernen, sie richtig zu verstehen.
Hundesprache besteht sowohl aus Lautäußerungen als auch aus körperlichen Signalen. In vielen Fällen nutzen die Vierbeiner eine Kombination daraus, um sich mitzuteilen.
Es gibt verschiedene weit verbreitete Annahmen, die sich unter gewissen Umständen jedoch als falsch erweisen können.
So besagt ein bekanntes Sprichwort zum Beispiel, dass bellende Hunde nicht beißen. Das ist jedoch ein Irrglaube. Denn auch wenn Bellen durchaus eine harmlose Begrüßung sein kann, ist es ebenso möglich, dass es sich dabei um ein ernstzunehmendes Warnsignal eines aggressiven Hundes handelt und Beißen zumindest im Rahmen des Möglichen liegt.
Ähnlich verhält es sich auch mit dem Wedeln des Schwanzes, das im Allgemeinen mit Freude assoziiert wird, davon abgesehen aber auch andere Bedeutungen haben kann.
Um Hundesprache richtig zu verstehen und mögliche Missverständnisse im Alltag zu vermeiden, ist es daher notwendig, ein wenig Zeit in das Thema zu investieren und stets sowohl die jeweilige Situation als auch das gesamte Verhalten des Vierbeiners im Blick zu behalten.
Die Körperhaltung ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Hundesprache. Sie zu verstehen, hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden und sich im Umgang mit dem Vierbeiner richtig zu verhalten.
Bei der Körpersprache von Hunden gilt es insbesondere auf den Schwanz, die allgemeine Körperhaltung sowie den Gesichtsausdruck, die Position der Ohren und die Haltung des Kopfes zu achten.
Die meisten Menschen gehen davon aus, dass ein wedelnder Schwanz bei Hunden ein Ausdruck von Freude ist. Das stimmt allerdings nicht ganz. Denn im Wesentlichen bedeutet das Wedeln lediglich, dass der Vierbeiner gerade aufgeregt ist.
Der Anlass für die Aufregung kann natürlich durchaus Freude über ein zu erwartendes Hundeleckerli oder die Heimkehr des Besitzers sein. Es ist aber ebenso gut möglich, dass die Erregung stressbedingt ist und der Hund sich beispielsweise bedrängt fühlt.
Neben dem Schwanz sind auch die Haltung des Körpers sowie des Kopfes ein wesentlicher Bestandteil der Hundesprache. Ein Hund, der sich zusammenkauert, hat zum Beispiel sehr wahrscheinlich Angst. Das Legen auf den Rücken und das Zeigen des Bauches ist eine Unterwerfungsgeste.
Will der Vierbeiner einen möglichen Kontrahenten einschüchtern, wird er sich hingegen aufrichten, um möglichst groß zu erscheinen und sein Gegenüber in der Regel auch mit den Augen fixieren.
Ist ein Hund entspannt, dreht er seinen Kopf häufig von seinem Gegenüber weg. Weiß er nicht genau, was er von einer bestimmten Situation halten soll, kann wiederum ein zur Seite geneigter Kopf auf Unsicherheit hindeuten.
Um Hundesprache zu verstehen, lohnt es sich, nicht nur die Körperhaltung und den Schwanz des Vierbeiners im Blick zu behalten, sondern darüber hinaus auch auf den Gesichtsausdruck und die Position der Ohren zu achten.
Wenn ein Hund zum Beispiel seine Mundwinkel nach hinten zieht und dabei gleichzeitig sein Gebiss zeigt, ist das normalerweise als Drohung zu verstehen. Bleiben die Zähne hingegen unsichtbar, ist das ein Zeichen von Unterwürfigkeit.
Die Ohren spielen bei der Kommunikation von Hunden ebenfalls eine Rolle. Sind sie nach vorne gerichtet, ist der Vierbeiner in der Regel aufmerksam und entspannt. Sind sie nach hinten gerichtet und angelegt, kann das bedeutet, dass der Hund Angst hat.
Die Körpersprache ist bei Hunden für die Kommunikation zwar sehr wichtig. Darüber hinaus beinhaltet die Hundesprache jedoch bekanntlich auch eine ganze Reihe von Lautäußerungen, die ebenfalls verschiedene Bedeutungen haben können.
Bellen kann bei Hunden verschiedene Bedeutungen haben. Es kann sowohl ein Zeichen für Aggressivität als auch eine freudige Begrüßung sein. Wie das Bellen des Vierbeiners genau gemeint ist, lässt sich insbesondere anhand der Tonlage erkennen. Hohes Bellen weist in der Regel auf einen freundlichen Anlass hin und tiefes Bellen eher auf einen aggressiven Vierbeiner, der damit sein Gegenüber warnen will. Was hoch und tief im Einzelfall genau bedeutet, ist aber natürlich von Hund zu Hund verschieden.
Sehr häufiges Bellen kann übrigens auch auf Langeweile, Unsicherheit oder Schmerzen hindeuten. Manchmal kann daher durchaus ein Besuch beim Tierarzt ratsam sein oder es bedarf gezielter Trainingsmaßnahmen, um dem Hund das ständige Bellen abzugewöhnen.
Auch Jaulen, beziehungsweise Winseln ist eine typische Lautäußerung, die zum Repertoire der Hundesprache gehört. Wie Bellen kann Jaulen verschiedene Bedeutungen haben. Dazu zählen unter anderem Angst, Einsamkeit und Schmerzen. Es kann aber auch sein, dass ein Hund vor Freude jault oder es sich dabei um einen Teil des Territorialverhaltens handelt.
Geschlechtsreife Rüden winseln oder jaulen außerdem häufig, wenn sie eine läufige Hündin in der Nähe wahrnehmen. So lästig das auch sein mag, handelt es sich dabei um eine normale Verhaltensweise, die viele Rüden von Natur aus an den Tag legen.
Wenn ein Hund knurrt, handelt es sich dabei um ein Warnsignal, das nicht ignoriert werden sollte. Der Vierbeiner möchte durch sein Knurren mitteilen, dass ihm etwas missfällt. Als mögliche Auslöser kommen in diesem Fall zum Beispiel Angst, Frustration oder auch Schmerzen infrage.
Es ist wichtig, das Knurren eines Hundes ernst zu nehmen. Wird der Vierbeiner zum Beispiel bedrängt und beginnt zu knurren, kann es durchaus sein, dass er nach einer Weile zuschnappt, da er sich nicht anders zu helfen weiß.
Natürlich kommunizieren alle Hunde grundsätzlich recht ähnlich. Wenn Sie die Hundesprache verstehen, hilft Ihnen das somit nicht nur im Umgang mit Ihrem eigenen, sondern auch mit allen anderen Vierbeinern.
Dennoch gibt es durchaus individuelle Unterschiede aufgrund des Wesens, der Rasse oder auch der Erziehung. Diese machen sich nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Hundesprache bemerkbar.
So gibt es zum Beispiel Hunderassen, die generell dazu neigen, vermehrt zu bellen, während andere eher zur ruhigeren Sorte gehören.
Wenn Sie Ihren eigenen oder auch einen fremden Hund verstehen wollen, genügt es nicht, nur ein Körpersignal oder eine Lautäußerung isoliert vom Rest zu betrachten. Stattdessen sollten Sie stets versuchen, die Körpersprache und die Laute des Vierbeiners als Ganzes wahrzunehmen.
Denn in der Regel besteht die Hundesprache nicht aus einzelnen Lauten und Verhaltensweisen, sondern aus einer Kombination daraus. Ein verängstigter Hund wird sich zum Beispiel wahrscheinlich nicht nur ducken, sondern gleichzeitig auch seinen Schwanz zwischen die Hinterläufe klemmen, seine Ohren anlegen und vielleicht auch noch winseln.
Wie Sie sehen, ist Hundesprache überraschend vielfältig. Es lohnt sich jedoch in jedem Fall, sich mit ihr zu beschäftigen. Denn je besser Sie Ihren Hund verstehen, desto problemfreier klappt das Zusammenleben mit dem Vierbeiner und desto leichter können Sie dafür sorgen, dass sich Ihr bester Freund bei Ihnen rundum wohlfühlt.