Als Kampfhunde bekannte Rassen wie der Pitbull und der Bullterrier rufen bei vielen Menschen Angst hervor. Schließlich gelten sie allgemein als aggressiv und bissig, was durch entsprechende Meldungen über Beißattacken auf Menschen auch regelmäßig bestätigt wird.
Woher die Bezeichnung Kampfhund stammt und ob sogenannte Kampfhunderassen tatsächlich besonders gefährlich sind, erklären wir Ihnen im Folgenden.
Hundekämpfe waren lange als Unterhaltungsprogramm sehr beliebt. Die Vierbeiner mussten sowohl gegeneinander als auch gegen andere Tiere, wie zum Beispiel Wildschweine oder Bullen, kämpfen. Irgendwann begann man damit, gezielt Rassen zu züchten, die sich ideal für den Einsatz als Kampfhunde eigneten. Die Tiere mussten kampflustig und schmerzunempfindlich sein. Gleichzeitig waren Aggressionen gegenüber Menschen bei ihnen unerwünscht.
Zu den ursprünglich als Kampfhunde gezüchteten Rassen zählen zum Beispiel der aus England stammende Bullterrier oder auch der American Pit Bull Terrier, die aus Kreuzungen zwischen Bulldoggen und Terriern hervorgegangen sind. Eine weitere Kampfhunderasse ist der japanische Tosa Inu. Dieser wurde allerdings nicht für Hundekämpfe im herkömmlichen Sinn gezüchtet. Stattdessen traten die Tiere in einer Art Ringkampf gegeneinander an, bei dem sie ihren Kontrahenten zu Boden ringen mussten. Dabei durften sie weder beißen noch knurren.
In Großbritannien wurden Hundekämpfe im Jahr 1835 verboten. Die anderen Industrienationen folgen nach und nach, sodass es seit dem frühen 20. Jahrhundert in den meisten Ländern nicht mehr erlaubt ist, Hundekämpfe zu veranstalten.
Die allgemein bekannte Bezeichnung als Kampfhund ist für einige der damals entstandenen Rassen jedoch bis heute noch weit verbreitet und wird oft als Synonym für vermeintlich gefährliche Hunde genutzt.
Für sogenannte Kampfhunde, die von den Behörden als gefährlich eingestuft werden, sieht der Gesetzgeber eine Reihe von Einschränkungen vor. So dürfen bestimmte Rassen in Deutschland zum Beispiel nicht, beziehungsweise nur unter ganz bestimmten Vorraussetzungen eingeführt werden.
Davon abgesehen führen fast alle Bundesländer eigene Rasselisten, in denen noch weitere als gefährlich erachtete Hunderassen aufgeführt werden. Dazu zählen unter anderem der Dogo Argentino, der Mastiff, der American Bulldog sowie der Rottweiler und der Bullmastiff.
Die Haltung dieser Vierbeiner kann an diverse Auflagen geknüpft werden und zum Beispiel das Ablegen einer Sachkundeprüfung, Maulkorb- und Leinenpflicht in der Öffentlichkeit sowie die Verpflichtung zur Kastration des Hundes beinhalten. Darüber hinaus erheben viele Kommunen für Kampfhunde eine deutlich höhere Hundesteuer, was angehende Halter bei der Anschaffung in jedem Fall im Hinterkopf haben sollten.
Sogenannte Kampfhunderassen wie Pitbulls und Bullterrier haben allgemein einen sehr schlechten Ruf. Das liegt in erster Linie daran, dass es in den letzten Jahren immer wieder zu Beißattacken gekommen ist, die nicht selten mit schwersten Verletzungen einhergingen.
Vor diesem Hintergrund ist es absolut verständlich, dass als Kampfhunde bekannte Rassen in der Öffentlichkeit als aggressiv und gefährlich gelten. Allerdings geht von den Tieren nicht grundsätzlich eine Gefahr aus. Tatsächlich erweisen sich Rassen wie der Bullterrier als ausgesprochen friedfertige Zeitgenossen, die sich Menschen gegenüber normalerweise freundlich verhalten.
Das gilt aber natürlich nur dann, wenn die Tiere gut behandelt, vernünftig erzogen und bedarfsgerecht beschäftigt werden. Ein unterforderter Kampfhund, der vernachlässigt und vielleicht sogar geschlagen wird, entwickelt zwangsläufig Verhaltensauffälligkeiten, die früher oder später auch in Aggressionen umschlagen können.
Das trifft aber nicht nur auf Kampfhunde, sondern auf alle Rassen zu, auch wenn die Folgen eines Hundebisses natürlich umso schwerwiegender sind, je stärker das jeweilige Tier ist.
Obwohl Hunde im Normalfall nur aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu einer sogenannten Kampfhunderasse nicht generell zu Aggressionen neigen, unterscheiden sie sich im Hinblick auf ihr Wesen zum Teil recht deutlich voneinander. Bei bestimmten Hunderassen erfordert die Erziehung etwas mehr Konsequenz und Erfahrung, um unerwünschte Verhaltensweisen zu vermeiden.
Gerade Neulinge in Sachen Hundehaltung sollten daher von diesen Rassen Abstand nehmen und sich stattdessen lieber für die Anschaffung eines für Anfänger geeigneten Hundes entscheiden. Schließlich liegt es immer in der Verantwortung des Besitzers, dafür zu sorgen, dass der Vierbeiner keine Gefahr für andere Hunde oder gar Menschen darstellt.
Wie Sie sehen, ist ein Hund nicht unbedingt gefährlich, nur weil es sich bei ihm um einen vermeintlichen Kampfhund handelt. Sofern Sie sich von Anfang an um die richtige Erziehung des Hundes kümmern und das Tier gut behandeln, wird auch aus einem Vierbeiner wie einem Pitbull ein friedfertiger und treuer Freund fürs Leben.
Allerdings sollten Sie bei der Anschaffung eines Listenhundes bedenken, dass für die Haltung eines solchen Tieres besondere Bedingungen gelten können und auch die Hundesteuer oftmals deutlich höher als bei anderen Hunden ausfällt.