Als Besitzer eines Rüden stehen Sie früher oder später unter anderem auch vor der Entscheidung, ob Sie Ihren Hund kastrieren lassen sollten. Wie der Eingriff abläuft, mit welchen Kosten Sie dabei rechnen müssen und wann die Kastration eines Rüden sinnvoll ist, erklären wir Ihnen im Folgenden. Außerdem erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile damit verbunden sind und ob ein Kastrationschip für Ihren Rüden eine sinnvolle Alternative darstellt.
Kastration beim Rüden: Wann ist der Eingriff sinnvoll?
Im Allgemeinen ist eine Kastration bei einem Rüden immer dann sinnvoll, wenn der Vierbeiner sich nicht fortpflanzen soll. Da die meisten Hundehalter ohnehin nicht vorhaben, ihren Hund zur Zucht einzusetzen, ist das in der Praxis recht häufig der Fall.
Bedenken Sie in diesem Zusammenhang auch, dass geschlechtsreife Rüden mitunter ziemlich anstrengend werden können, sobald sie in die Nähe eines weiblichen Artgenossen kommen. Das gilt vor allem dann, wenn die Hündin läufig ist.
Eine Kastration reduziert das Interesse Ihres Rüden am anderen Geschlecht deutlich und trägt zudem dazu bei, dass Ihr Hund insgesamt ruhiger wird und sein vermeintliches Revier nicht mehr bei jeder Gelegenheit markiert.
Gesundheitliche Vorteile einer Kastration bei Rüden
Neben positiven Auswirkungen auf das Verhalten hat eine Kastration Ihres Rüden durchaus auch gesundheitliche Vorteile. Denn der Eingriff reduziert die Wahrscheinlichkeit für Prostatakrankheiten und beugt zudem einem Erkranken an Hodenkrebs vor.
In welchem Alter sollte die Kastration bei Rüden durchgeführt werden?
Theoretisch ist eine Kastration bei Rüden in jedem Alter möglich. Der Eingriff ist für Tierärzte Routine und die Risiken sind dementsprechend gering. Je älter Ihr Vierbeiner ist, desto größer ist jedoch die mit der Operation einhergehende Belastung und desto eher können Komplikationen auftreten.
Gleichzeitig kann eine zu früh vorgenommene Kastration bei Rüden die geistige und körperliche Entwicklung einschränken und die Neigung zu Aggressionen begünstigen. Sofern keine medizinischen Gründe eine frühere Kastration erforderlich machen, ist es daher ratsam, den Eingriff erst ab einem Alter von einem Jahr vornehmen zu lassen.
Ablauf der Kastration beim Rüden
Bei der Kastration werden dem Rüden die Hoden entnommen. Da sich diese nicht im Inneren des Körpers befinden, ist der Eingriff relativ unkompliziert und normalerweise nach rund 30 Minuten erledigt.
Zunächst wird der Tierarzt Ihren Vierbeiner unter Narkose setzen und die Stelle, an der der Eingriff erfolgt, von Haaren befreien und desinfizieren. Über einen Schnitt am Hodensack gelangt der Veterinär an die Hoden, die er nach dem Abklemmen der Samenleiter entnehmen kann.
Nachdem der Schnitt genäht wurde, ist die Operation überstanden. Ungefähr 10 Tage nach der Kastration können Sie Ihrem Rüden beim Tierarzt die Fäden ziehen lassen. Um ein Belecken der Operationswunde zu verhindern, kann es während der Heilung gegebenenfalls sinnvoll sein, dem
Hund eine Halskrause anzulegen.
Kastration bei Rüden: Wie hoch sind die Kosten?
Die Gebühren, die der Tierarzt Ihnen in Rechnung stellen darf, sind in der Gebührenordnung für Tierärzte geregelt. Das gilt auch für die Kosten, mit denen Sie für die Kastration Ihres Rüden rechnen müssen.
Je nach entstandenem Aufwand steht es dem Veterinär allerdings frei, bei seiner Abrechnung zwischen verschiedenen Gebührensätzen zu wählen, sodass der tatsächliche Rechnungsbetrag durchaus unterschiedlich hoch ausfallen kann.
In der Regel bewegen sich die Kosten für die Kastration eines Rüden jedoch ungefähr zwischen 150 und 200 Euro. Im Vergleich zu Hündinnen, bei denen sich der Eingriff naturgemäß etwas aufwendiger gestaltet, ist das Kastrieren somit deutlich günstiger.
Übergewicht bei kastrierten Rüden
Die Kastration ist für Ihren Rüden zwar mit keinen nennenswerten Risiken verbunden. Sie sollten jedoch im Hinterkopf behalten, dass Ihr Vierbeiner nach dem Eingriff deutlich anfälliger für Übergewicht ist.
Das liegt zum einen an Änderungen des Hormonhaushalts und zum anderen am im Vergleich zu unkastrierten Artgenossen allgemein etwas geringeren Bewegungsdrang Ihres Vierbeiners.
Um Übergewicht und die damit einhergehenden möglichen Folgen für die Gesundheit des Tieres zu vermeiden, ist es daher besonders wichtig, dass Sie nach der Kastration Ihres Rüden auf eine angemessene Futtermenge achten.
Sollte Ihr Hund bereit zugenommen haben, ist eine zeitnahe Diät zu empfehlen. Neben einer moderaten Reduzierung der Futtermenge können Sie diese bei Bedarf durch eine Nahrungsergänzung mit Shiimun Slim unterstützen. Shiimun Slim ist unser natürliches Diätpulver für Hunde.
Das gut bekömmliche Präparat aus hochwertigen Zutaten wie Shiitake und Flohsamenschalen kann dazu beitragen, das Gewicht Ihres kastrierten Rüden nachhaltig zu reduzieren.
Kastration bei Rüden mit einem Hormonchip
Wenn Sie Ihrem Hund den operativen Eingriff ersparen möchten, haben Sie die Möglichkeit, ihm stattdessen einen Hormonchip, der den Wirkstoff Deslorelin enthält, einsetzen zu lassen. In diesem Fall spricht man auch von einer chemischen Kastration.
Der Chip führt zu einer vorübergehenden Unfruchtbarkeit, die im Normalfall zwischen einem halben und einem ganzen Jahr anhält. Das Verhalten des Rüden ähnelt aufgrund der verminderten Bildung von Testosteron dem nach einer richtigen Kastration.
Hodenkrebs lässt sich mithilfe eines Hormonchips jedoch nicht vorbeugen. Bedenken Sie außerdem, dass es insbesondere bei sehr
kleinen Hunderassen in Einzelfällen vorkommen kann, dass der Rüde dauerhaft unfruchtbar bleibt.
Kastration beim Rüden - unser Fazit
Wie Sie sehen, verhindert eine Kastration nicht nur, dass sich Ihr Rüde ungewollt fortpflanzt. Sie kann sich darüber hinaus auch positiv auf das Verhalten und die Gesundheit Ihres Vierbeiners auswirken. Sofern Sie Ihren Rüden nach der Kastration bedarfsgerecht füttern, können Sie Übergewicht und damit den einzigen nennenswerten Nachteil des Ganzen vermeiden.
In Anbetracht der kaum vorhandenen Risiken und der gleichzeitig mit dem Kastrieren verbundenen Vorteile ist es daher definitiv ratsam, den Eingriff bei Ihrem Rüden zumindest in Betracht zu ziehen.
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